Einmal majestätisch der Sonne entgegen schweben, den Ausblick auf ein unvergessliches Panorama genießen und sich von der angenehmen Ruhe in mehreren hundert Metern Höhe verzaubern lassen – dieser Traum wird beim Gleitschirmfliegen Wirklichkeit.
Dies erlebt man mit der Nase im Wind, da man beim Gleitschirmfliegen direkt mit Schnüren verbunden am Schirm hängt und die Freiheit quasi im Gesicht spürt. Wer gern mehr über den Sport erfahren möchte kann gern am späteren Nachmittag auf den Flugplatz kommen und mit unseren Gleitschirmprofis sprechen ...
Wenn diese nicht gerade gen Himmel starten ...
Greizer Pilot arbeitet an Leistungsabzeichen im Segelflug
Der Greizer Segelflugpilot Daniel Hirt hat am 26.10.2013 vom Flugplatz Alkersleben aus die Höhen-Mindestbedingung zur Erlangung des Gold-C Leistungsabzeichens erflogen.
Die Leistungsabzeichen wurden bereits um 1930 durch die Internationale Studienkommission für motorlosen Flug (ISTUS) entwickelt und seitdem auf Grund des technischen Fortschritts teilweise angepasst. Im Segelflug existiert nach Erwerb der Pilotenlizenz eine dreistufige Leistungsanerkennung (Silber-C; Gold-C; Diamanten). Die jeweiligen Bedingungen sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.
Tabelle 1: Leistungsabzeichen im Segelflug
Silber-C | Dauer des Fluges | 5 h | ||
Höhengewinn | mind. 1.000m Startüberhöhung | |||
Strecke | mind. 50km als gerade Strecke | |||
Gold-C | Dauer des Fluges | 5 h | ||
Höhengewinn | mind. 3.000m Startüberhöhung | |||
Strecke | mind. 300km | |||
Zielstreckendiamant* | Strecke | mind. 300 km als Zielstrecke oder Dreieck | ||
Streckendiamant* | Strecke | mind. 500 km | ||
Höhendiamant* | Höhengewinn | mind. 5.000 m Startüberhöhung | ||
Streckendiplom* | Strecke | mind. 750 km in 250 km Schritten bis 2.000 km |
* Nur in Verbindung mit Silber oder Gold
Seine Erlebnisse und Eindrücke schildert er in folgendem Bericht:
Früh halb sechs aufgestanden, nach Greiz gefahren und die LS4 angehängt. Um 10:00Uhr war ich auf dem Flugplatz Alkersleben angekommen.
Die Jenaer Piloten waren bereits da und hatten ihre Flugzeuge schon fast aufgerüstet.
Gegen 11:30Uhr ist als erster Michael Kranich mit seiner DG800 gestartet und meldete schwaches Steigen.
Ich startete gegen 12:45 Uhr und der Schlepp ging Richtung Hauptkamm. Der Thüringer Wald war in Wolken was die Orientierung und die Navigation etwas erschwerte.
In 1.300m (über Platzniveau) klinkte ich aus und dachte die Höhe muss reichen. Ich flog weiter Richtung Hauptkamm gegen den Wind, der mit ca. 60-70 km/h blies, konnte aber kein Steigen finden. Also entschied ich mich wieder Richtung Flugplatz zurück zu fliegen. Am Flugplatz angekommen, nur noch 650m hoch fand ich dann doch noch sehr geringes Steigen von sagenhaften 0,2m/s aber besser als nichts. Ab ca. 1.000m Höhe verbesserte sich das Steigen auf 0,8-1 m/s und ich stieg schließlich zwischen Alkersleben und Arnstadt auf 4360m (NN). Das Steigen lies etwas nach und ich versuchte in die Primärwelle zu gelangen. Ich flog mit 150km/h gegen den Wind Richtung Crawinkel. Das Problem dabei war, dass der Wind mit über 100km/h blies und so nur eine Ground Speed von maximal 50km/h übrig blieb. Mittlerweile war eine fast geschlossene Wolkendecke unter mir vorhanden. Nur noch über Alkesleben war eine Föhnlücke. Als ich für ca. 8km 1.500m Höhe verbraucht hatte (was einer Gleitzahl von ca. 1:5 entspricht) und kein Steigen fand, entschloss ich mich wieder Richtung Alkersleben zu fliegen. Das Risiko in die nahezu geschlossene Wolkendecke einzutauchen war zu groß.
Nach etwas über 4h Flugzeit und einer Startüberhöhung von 3407m landete ich sicher wieder in Alkersleben.
Es war ein sehr beeindruckender Flug und bestimmt nicht mein letzter in der Leewelle des Thüringer Waldes.
Wir gratulieren Daniel Hirt zu seiner beeindruckenden Leistung und wünschen viel Erfolg bei der Erfüllung der übrigen Bedingungen.
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